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Früher Diabetes mellitus Typ 2 ist reversibel | Medizin
Die Ursache von Diabetes Typ 2 liegt in einem langjährigen Überangebot an energiereichen Lebensmitteln, was zu einer Störung des Zucker- und Fettstoffwechsels in der Leber führt. Hier soll nur von Typ 2 Diabetes gesprochen werden, da bei Typ 1 Diabetes ein anderes Krankheitsprinzip vorliegt. Trotzdem können auch Typ 1 Diabetiker in zunehmendem Alter betroffen sein.
Fettspeicherung ist natürlicherweise nichts Schlechtes. Wir brauchen Fett, um gesund zu bleiben. Fett ist wichtig für den Zellaufbau (die Zellwände bestehen aus Cholesterin) und macht einen großen Anteil am Gehirn und den hormonbildenden Drüsen aus. Fett dient weiterhin der Polsterung innerer Organe und der Energiespeicherung für Hungerperioden. Hierfür gibt es spezialisiertes Fettgewebe unter der Haut (der Speck), das Fett in einem großen zentralen Tropfen speichern kann. Erst wenn diese Fettzellen nicht mehr in der Lage sind, die überschüssige Energie zu speichern, kommt es zu einem Anstieg der freien Fette im Blut, den Triglyzeriden. Dann „opfert“ sich die Leber und speichert auch Fett. Da eine Fettspeicherung außerhalb des Fettgewebes von Natur aus nicht vorgesehen ist, kommt es zwangsläufig zu Erkrankungen.
Bei der Überernährung sind besonders die Kohlenhydrate fatal, die im Überfluss zu einer reduzierten Wirkung von Insulin, dem zuckerregulierendem Hormon, der sogenannten Insulinresistenz führen. In diesem Zustand kommt es zu einem Teufelskreis mit Anstieg von Blutzucker und Blutfetten, der zu einer zunehmenden Verfettung innerer Organe führt. Betroffen sind neben der Leber die insulinproduzierende Bauchspeicheldrüse, das Herz, die Nieren und nicht zuletzt die Gefäße. Anfangs kommt es lediglich zu leichten Funktionsstörungen, die sich im Labor in einem Anstieg des Nüchternblutzuckers, der Harnsäurewerte, der Cholesterin- und Triglyzeridwerte zeigen. Außerdem steigt meist der Blutdruck an. In diesem Stadium versucht der Körper die unerwünschte Verfettung zu „reparieren“, indem er Abräumkommandos aus Abwehrzellen aussendet, um das Fett zu entfernen. Dadurch kommt es zusätzlich noch zu einer Entzündung und im Anschluss zu einer Defktheilung (Narbenbildung). Je länger dieser Zustand anhält, desto stärker schädigen diese Umbauprozesse die Organe und sind nicht mehr umkehrbar.
Da die Ursache eines Diabetes Typ 2 in einem Energie- und Kohlenhydratüberschuss liegt, ist eine energie- und kohlenhydratreduzierte Diät die logische Behandlung. Dass dies wirklich funktioniert, zeigt eine aktuelle Studie aus England. In der DIRECT-Studie („Diabetes Remission Clinical Trial“) nahmen Diabetiker über Wochen eine Formuladiät (Eiweißshake) mit 825–853 kcal/Tag für 3 – 5 Monate zu sich und konnten darunter sehr erfolgreich abnehmen. Unter Praxisbedingungen wurden die Teilnehmer engmaschig betreut und in gesunder Ernährung nachhaltig geschult. Die Vergleichsgruppe wurde optimal nach den üblichen Behandlungsstrategien betreut. 86 % der Diätgruppe hat 12 Monate teilgenommen. Lediglich 14 % haben die Diät nicht durchhalten können. Die Teilnehmer der Diätgruppe haben im Durchschnitt 10 kg an Gewicht verloren, 24 % der Teilnehmer konnten 15 kg oder mehr abnehmen. Die Vergleichsgruppe dagegen hat im selben Zeitraum nur 1 kg abgenommen.
Der Therapieerfolg war proportional zur Gewichtsabnahme der Patienten: Während keiner der Patienten, die zugenommen hatten, eine Diabetes-Remission erreichte, stieg der Anteil der Diabetes-Remission direkt mit dem Ausmaß der Gewichtsreduktion an:
0-5 kg Gewichtsverlust: 7 % der Patienten - mit Diabetes-Remission (0/76)
5-10 kg Gewichtsverlust: 34 % der Patienten - mit Diabetes-Remission (6/89)
10-15 kg Gewichtsverlust: 57 % der Patienten - mit Diabetes-Remission (19/56)
> 15 kg Gewichtsverlust: 86 % der Patienten - mit Diabetes-Remission (31/36)
Insgesamt hatten 46 % der Diätgruppe nach 1 Jahr keinen Diabetes mehr. Die anderen 54 % benötigten deutlich weniger Antidiabetika. Auch die Blutdruckmedikamente konnten auf die Hälfte reduziert werden. In der Vergleichsgruppe wurden nach 1 Jahr genauso viele Blutdruckmedikamente und mehr Antidiabetika eingenommen.
Die Diät war weder assoziiert mit Hunger oder Müdigkeit bei den meisten Teilnehmern, sondern führte vielmehr schnell zu erheblich besserem Wohlbefinden. Ein Teilnehmer erlitt eine Gallenkolik, was bei Fastenkuren jeder Art möglich ist und nicht zu einem Therapieabbruch führte. Aufgrund der einfachen Durchführbarkeit, dem guten Befinden und der gesteigerten Leistungsfähigkeit, konnten die Teilnehmer diese Diät über Wochen beibehalten und so auch sehr erfolgreich abnehmen.
Solche beeindruckenden Ergebnisse kennen wir schon von den bariatrischen Operationen. Dass diese Erfolge auch ohne einen schwerwiegenden Eingriff in die körperliche Unversehrtheit möglich sind, konnte hiermit eindrucksvoll gezeigt werden. Eine Operation sollte weiterhin nur in Ausnahmefällen als Ultima ratio durchgeführt werden.
Die einzige Limitierung für einen breiten Einsatz in der Praxis ist meines Erachtens das unzureichende Wissen über die Möglichkeiten und die oft geringe Motivation der Diabetiker oder Prädiabetiker. In unserem Gesundheitssystem ist Eigenverantwortung nicht sehr gefragt. Der Doktor, die Medikamente und die Krankenkassen werden es schon richten. Von dieser Sichtweise profitieren viele, nur nicht der Betroffene selber. Stelle man sich nur vor, was es für unser Gesundheitssystem bedeuten würde, wenn die Hälfte der Diabetiker in Deutschland selber ihren Diabetes heilen könnten? In diesem aufstrebenden Markt wäre das eine Katastrophe.
Dabei gibt es bewährte Maßnahmen, die den Kriterien der genannten Studie entsprechen und ähnlich gute Ergebnisse bringen. Wir haben seit Jahren Erfahrung mit Leberfasten nach Dr. Worm®, einer intensiven Fastenkur vergleichbar den genannten Studienbedingungen. Zusätzlich dürfen die Teilnehmer noch Gemüse und Salat essen, was die praktische Umsetzung im Alltag und die Lebensqualität deutlich verbessert. Es erfolgt eine ärztliche Begleitung und professionelle Schulung, was von den meisten Krankenkassen finanziell unterstützt wird. Die einzige Voraussetzung für ein Gelingen ist der Wille des Einzelnen, sein Ernährungsverhalten wirklich umzustellen.
Diabetes ist kein unabwendbares Schicksal. Sie können Ihr Leben ändern!
Gehen Sie es jetzt an und kontaktieren Sie uns für Ihre Gesundheit und Lebensqualität (hier klicken). Es lohnt sich.
Ihre Dr. Claudia Thiel