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Obstipation | Fortbildung
Obstipation (auch Verstopfung oder Koprostase genannt) bezeichnet die erschwerte, zu seltene oder unvollständige Stuhlentleerung. Falls diese länger als 6 Monate besteht, spricht man von einer chronischen Obstipation. Bei circa 90 % der Betroffenen findet sich keine erklärende Ursache. Und selbst bei Betroffenen mit schwerwiegender Obstipation wird nur in 30 % der Fälle die Ursache ermittelt. Eine Abklärung sollte aber auf jeden Fall bei ihrem Arzt erfolgen!
Die Häufigkeit der Darmentleerung schwankt von Mensch zu Mensch. Ein Richtwert ist eine Frequenz von mindestens dreimal pro Woche – so verhält es sich jedenfalls bei den meisten. Dabei wird über harten, zum Teil klumpigen Stuhl geklagt, der nur mit starkem Pressen entleert werden kann. Oft besteht ein Gefühl der unvollständigen Darmentleerung oder Blockierung am Darmausgang. Als zusätzliche Symptome können Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen bestehen.
Angesichts des mit dem Problem verbundenen Unwohlseins werden häufig Abführmittel eingenommen, was vorübergehend durchaus sinnvoll sein kann. Auf Dauer aber reagiert der Darm mit einer zunehmenden Trägheit und einem immer schlechteren Ansprechen auf Abführmittel.
Allgemeine Basismaßnahmen:
- Vermehrter Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln (Obst, Gemüse, Salate, Vollkorngetreide)
- Reichliche Flüssigkeitszufuhr – mind. 1,5 bis 2 Liter täglich
- Trinken eines großes Glases Wassers vor der ersten Mahlzeit zum Auslösen des gastrokolischen Reflexes (Magendehnung bewirkt Enddarmaktivierung)
- Trinken eines Glases rohen Sauerkrautsafts täglich, optimal vor dem Frühstück
- Zeit für Stuhlgang einplanen
- Viel Bewegung (Laufen, Schwimmen)
Falls diese Basismaßnahmen nicht ausreichen, kommen folgende Behandlungsmöglichkeiten in Frage:
- Leinsamen: zwei bis dreimal täglich jeweils einen Esslöffel mit mindestens einem Glas Wasser einnehmen
- Flohsamen: 1 Teelöffel mit einer Tasse kaltem Wasser (2 Tassen nachtrinken)
- Flohsamenschalen: 1-2 Teelöffel mit 1 bis 2 Tassen Wasser
- Einnahme im Sitzen oder Stehen vor den Mahlzeiten
- Nicht zusammen mit Milch und nicht unmittelbar vor dem Zubettgehen
- Mindestens 30 Minuten vor Medikamenteneinnahme
Falls nach 2 – 3 Wochen keine Besserung eintritt, sollten Sie sich erneut bei Ihrem Arzt vorstellen.